Der Sturm hat sich über Nacht gelegt 🙂 Deshalb geht es heute nach Norðstreymoy, genauer gesagt, nach Saksun, eins der wohl malerischsten Dörfer der Färöer, und nach Tjørnuvík, das nördlichste Dorf von Streymoy, das vor allem für seine Lage und den Surfer-Strand berühmt ist.
Nach einem gemütlichen Frühstück geht es zunächst zurück nach Streymoy, denn unsere Unterkunft ist schon auf der Nachbarinsel Eysturoy. Da hier aber keine weiten Entfernungen zu bewältigen sind, macht das gar nix. Also rein in den Tunnel hinter Leirvik, Berg runter, Berg hoch, nächster Tunnel und schon sind wir am Abzweig Richtung Saksun. Die Fahrt dorthin ist absolut toll, denn die Straße, die hier einspurig und nicht wirklich breit ist, windet sich durch ein für färöer Verhältnisse sanftes Tal. Auch wenn die Sonne nicht scheint, ist der Anblick großartig. Nach ein paar Kilometern sind wir auch schon in Saksun, wo erst noch der abenteuerliche letzte Straßenabschnitt zum Parkplatz bewältigt werden muss, bevor wir uns das Winzlingsörtchen anschauen: hoch über einer Salzwasserlagune liegend, von Bergen umgeben, findet man hier eine schöne alte Kirche, die 1858 über den Berg von Tjørnuvík hierher gebracht wurde, und vor allem grasbewachsene alte Farmgebäude, die als Museum dienen (das aber mangels Touristen zu war). Wie drehen eine langsame, größere Runde und freuen uns dabei auch ein bisschen, dass es mit der ursprünglichen Übernachtung in Saksun nichts geworden war, denn beim gestrigen Wetter wäre die Anfahrt zur Hütte, die noch oberhalb des Museums am Ende der Straße liegt, kein Abenteuer, sondern ein Albtraum gewesen. Heute nicht und deshalb bleiben wir eine ganze Weile und schauen uns alles in Ruhe an 🙂
Dann geht es zur Hauptstraße zurück, aber nicht ohne das wir uns vorher noch die älteste färöische Holzkirche und den Miniwald in Hvalvík anschauen.
Und nun auf nach Tjørnuvík. Wer mal ein bisschen Nervenkitzel braucht, dem sei diese fast durchgängig einspurige Straße wärmstens empfohlen: über weite Strecken schön eng und steil abfallend zum Meer, aber dafür mit LKW, die zu einer Baustelle im Minutentakt hin- und herfahren und auch ansonsten ordentlich Verkehr, der uns immer wieder an den abenteuerlichsten Stellen in Ausweichbuchten zwingt. Ich bin auf jeden Fall heute ganz schön oft gefragt worden, ob rechts noch Platz ist 😉
Auf dem Weg nach Tjørnuvík liegt Fossá, einer der höchsten Wasserfälle Norðstreymoys. Den schauen wir uns natürlich auch an, bevor es weiter geht. Irgendwann haben wir es geschafft und sind in Tjørnuvík, wo wir den Strand und die Sicht auf Risin und Kellingin (den Giganten und die Hexe) bestaunen. Auch die Felsnadeln Risin und Kellingin sind der Legende nach Trolle, die beim Versuch, die Färöer nach Island zu werfen, die Zeit vergessen haben und deshalb bei Sonnenaufgang versteinert sind. Außer dem Blick ist aber nicht viel los und deshalb geht es zurück ins Quartier. Auf dem Weg kommt die Sonne raus und wir halten an allen möglichen Stellen für den ein oder anderen Blick auf die verschiedenen Inseln.
Ort: Leirvik – Norðstreymoy – Leirvik | Distanz: 100 km im RüBä-Mobil, 1,5 km per Pedes