Heute haben wir eine ziemlich lange Fahrt vor uns, denn es geht von Hurup in Westdänemark nach Sønderborg, das fast an der deutschen Grenze und an der Ostsee liegt. Damit wir nicht nur fahren, haben wir uns vorher schon ein paar Haltepunkte ausgeguckt, die wir heute außerdem anfahren werden. Aber zunächst steht erstmal der Abschied von unserem aktuellen Quartier an, das uns nach vier Tagen durchaus ans Herz gewachsen ist. Nachdem wir also ein letztes Mal den See bestaunt und die hoppelige Zufahrt hinter uns gebracht haben, geht es los in Richtung Holstebro. Kurz vor Holstebro biegen wir ab und fahren wieder an die Küste und dann einfach immer nur die Küste lang. Da hier zum Teil nur ein schmaler Damm ist, ballen sich die Autos auf der einzigen Straße und es ist nicht mehr ganz so entspannt, wie in den letzten Tagen. Vor allem die Ecke um Hvide Sande ist zwar landschaftlich sehr schön, aber ganz schön überlaufen. Wir machen einen kurzen Stopp, um Surfern zuzuschauen, aber dann machen wir, das wir aus der sehr belebten Ecke wegkommen.
Und weiter geht es, Richtung Esbjerg. Zunächst noch an den Dünen vorbei und dann über kleine gewundene Straßen, durch sehr schöne Herbstwälder zunächst zum Leuchtturm Blåvandshuk. Dieser Leuchtturm ist der westlichste Leuchtturm Dänemarks und ersetzte 1900 den Vorgängerleuchtturm, um die gefahrlose Einfahrt Richtung Esbjerg zu ermöglichen.
Auf der Hinfahrt hört Rudi zum Glück nicht aufs Navi und fährt deshalb auch nicht ins militärische Sperrgebiet, sondern schön außen rum bis nach Blåvand. Der Ort selbst ist ziemlich abschreckend, denn durch die moderne Einkaufsstraße wälzen sich Menschenmassen, durch die das RüBä-Mobil vorsichtig hindurchkriechen muss. Am Leuchtturm angekommen ergattern wir noch einen Parkplatz und schauen uns den Leuchtturm von Weitem und den Strand von oben an, denn für unseren Geschmack sind hier zu viele Leute auf einem Haufen. Ist ja irgendwie doch noch eine Pandemie, auch wenn das hier alle ignorieren.
Der nächste Stopp ist in Esbjerg und zwar an den Mennesket ved Havet (Men at the sea), einem 9 Meter hohen Figurenensemble, das aufs Meer schaut. Die stilisierten menschlichen Figuren sitzen starr am Wasser und schauen aufs Meer hinaus. Das Ensemble wurde vom dänischen Bildhauer Svend Wiig Hansen anlässlich des hundertjährigen Bestehens von Esbjerg im Jahr 1995 geschaffen und ist eine Superkulisse für Urlaubsfotos 😉
Den Rest von Esbjerg lassen wir links liegen und fahren weiter nach Ribe. Ribe wurde bereits um 710 am Fluss Ribe Å gegründet und gilt als die älteste Stadt Dänemarks. Außerdem ist das mittelalterliche Zentrum vollständig erhalten, sodass man sich hier in engen Gassen fachwerkgeschmückte Backsteinhäuser anschauen kann, die sternförmig der Domkirche mit ihren unterschiedlichen Türmen zustreben. Wir mäandern uns einmal durch die Altstadt und dann ist es gut für heute und wir fahren zu unserem neuen Quartier in Sønderborg, das immerhin noch über 100 Kilometer von Ribe entfernt ist.
Ort: Hurup – Sønderborg | Distanz: 348 km im RüBä-Mobil, 2,5 km per Pedes