Nun ist es soweit, ich werde offiziell mittelalt und gehöre ab heute zum Kreis der Senioren 😉 Wir verbringen den Tag mit einem super Frühstück, meinem Geburtstagsgeschenk von Rudi (erster Teil des Urlaubsfilms unseres Alaska-Trips 2018), Raclette, Kaffeetrinken auf der Terrasse bei Sonnenschein und mit Heizstrahlerunterstützung. Und zum Schluss gab es dann auch noch den perfekten Sonnenuntergang 🙂
Ort: Ilmenau | Distanz: 0 m mit allen Fortbewegungsmitteln
Es wird Herbst in Deutschland und überall ist es bunt. Ist ja nicht so, dass wir in den letzten zwei Monaten keinen Herbst in Island, auf den Färöern und in Dänemark hatten, aber Herbst ist immer wieder schön, egal wo 🙂
Ort: Ilmenau | Distanz: 0 km mit allen Fortbewegungsmitteln 🙂
Heute ist Samstag und am Wochenende haben alle genug Zeit, um gemütlich und in Ruhe zu frühstücken. Der Vormittag verfliegt bei Futtern und Geplauder und schon ist es Mittag, die Sonne versucht sich durch die Wolken zu schieben und wir beschließen, dass es doch nun eine gute Zeit wäre, um ein bisschen mit dem Bötchen zu fahren. Gesagt, getan – wir werfen uns in warme Klamotten und treffen uns im Bootshaus. Rudi beseitigt noch ein paar Krabbler und die zugehörigen Spinnweben, Burkhard baut den Motor an, beide buxieren mich ins Boot und schon geht’s los durch den Kanal zum Inselsee, vorbei an den schönen bunten Häuschen, die wir uns vorgestern noch von der Landseite beguckt hatten. Schon bald sind wir auf dem See, tuckern erst an Bootshäusern und dann lange zwischen Ufer und Insel entlang. Das Wetter wird immer schöner, der Wind pfeift uns ein bisschen um die Nase und wir freuen uns, dass das Wetter für Ende Oktober so schön und warm ist. Die Freude wird auch nicht geschmälert, als wir ein Rotorenblatt verlieren und nur noch mit halber Schraube unterwegs sind, auch wenn die Spannung ein bisschen steigt, ob wir einen Teil der Strecke doch noch rudern müssen. Müssen wir nicht, denn die halbe Schraube hält durch und wir tuckern drei Stunden über den See, um die Insel und durch den Kanal, bis wir wieder im Bootshaus landen, wo uns Simone schon in Empfang nimmt. Danach folgt Entspannung pur – ein perfekter Samstag 🙂
Ort: Güstrow – Inselsee – Güstrow | Distanz: 0 km RüBä-Mobil und per Pedes, 12,3 km in Putty
Heute ist ein fast völlig ereignisfreier Seetag auf der MS Norönna. Fast, denn wir fahren morgens zwischen acht und zehn an den Shetlands vorbei. Diesmal aber oberhalb und nicht mittendurch wie vor sechs Wochen. Darum ist es anderer, aber wieder ausgesprochen schöner Ausblick, zumal der Himmel heute eine Farbpalette wie ein altes Seegemälde für uns bereithält. Wir staunen, gucken und knipsen und als es dann doch irgendwann durch sämtliche Kleidungslagen zieht, geht es zurück in die Kabine und ab da passiert nur noch das Übliche an Seetagen: meergucken, lesen, essen gehen, Duty Free heimsuchen und schlafen. Schiffsurlaub halt 🙂
Ort: Irgendwo zwischen Großbritannien und Skandinavien |Distanz: einiges für MS Norönna, für RüBä-Mobil und uns nahezu null
Was macht man auf den Färöern? Na? Immer mal eine neue Insel besuchen. Heute ist Viðoy dran, die nördlichste der Färöer, die man einfach so ohne Fährfahrt erreichen kann. Klingt aufregender als es ist, denn Viðoy ist mit Borðoy über einen kleinen Damm von ungefähr 150 Metern Länge verbunden, der praktischerweise so ziemlich genau vor unserer Haustür in Norðdepil liegt 🙂 Am späten Vormittag schwingen wir uns ins RüBä-Mobil und überqueren den inselverbindenden Damm in gespannter Erwartung des Tunnels nach Viðareiði, denn wir wissen nicht, ob das wieder so ein lustiges, dunkles, einspuriges Loch im Berg ohne Licht ist. Ist es nicht, sondern ein moderner, zweispuriger Tunnel, der uns flux auf die andere Seite des Bergs befördert, wo uns der Blick auf Fugloy und Svínoy überrascht, die beiden Nordinseln, die nur per Fähre erreichbar sind. Deshalb gibt es einen Knipsstopp am Aussichtspunkt und danach geht es weiter nach Viðareiði, dem nördlichsten Dorf der Färöer, das in einem weiten Tal mit wunderbaren Ausblicken auf die benachbarten Inseln liegt. Hier schauen wir uns in aller Ruhe Kirche, Kirchhof und Umgebung an, knipsen, was das Zeug hält, und fahren dann über die alte Küstenstraße zurück nach Norðdepil, wo wir den Rest des Tags mit Rumurlauben verbringen 😉
Ort: Norðdepil – Viðareiði – Norðdepil | Distanz: 17 km im RüBä-Mobil, 1 km per Pedes
Heute machen wir Kontrastprogramm zu gestern und lassen das Auto stehen und laufen endlich mal wieder eine längere Strecke. Norðdepil eignet sich dafür prima, denn von hier aus kann man auf einer dieser ominösen Butterblümchenstraßen Richtung Múli laufen. Da hier auf den Nordinseln noch weniger Leute wohnen, ist die Straße entsprechend noch ein bisschen rustikaler und lädt nicht zum Fahren, aber zum Wandern ein. Múli hat unterschiedlichen Quellen zufolge einen oder keinen Bewohner und deshalb sollte sich der Verkehr in Grenzen halten. Außerdem ist Montag und deshalb im Vergleich zu Gestern ungefähr nur noch ein Zehntel des Verkehrs, also ziemliche Ruhe. Nach einem ruhigen Morgen stapfen wir los und schauen uns die nebelverhangenen Berge mit zugehörigem Fjord an. Überall kommen Wasserfälle malerisch von den Bergen herabgeplatscht, der Nebel liegt wie eine beruhigende Decke über dem Land und nur ab und an blökt ein Schaf dazwischen. Einfach perfekt und auch die paar Spritzerchen vom Himmel stören uns nicht. Die Ruhe genießend laufen wir einen Gutteil der Straße bis Múli und drehen dann um, um uns den Blick von der anderen Seite anzuschauen. Heute ist großes Wolkentheater, sodass die Landschaft ständig anders, aber immer märchenhaft aussieht. Am frühen Nachmittag sind wir zurück in unserer Unterkunft und verbringen den Rest des Tags mit unseren Lieblingsbeschäftigungen: kochen, essen, lesen, schlafen und Fotos gucken 🙂
Ort: Norðdepil | Distanz: 0 m im RüBä-Mobil, 8 km per Pedes
Vor 30 Jahren am ersten Tag der deutschen Einheit wusste ich nicht mal, dass es Gjógv gibt und nun bin ich hier, um einen gemütlichen Samstag weit weg von allem Feiertagsgetöse zu verbringen 🙂 Über Nacht hat sich das Wetter, wie es seine färöische Art ist, mal wieder komplett gewandelt, denn die tiefhängenden Regenwolken und die nasse Dauerberieselung sind verschwunden. Was bleibt ist ein wolkenverhangener Himmel, der zum Spazieren gehen in Gjógv einlädt. Gleich nach dem Frühstück geht es los und wir erkunden erneut das kleine Dorf, dass gerade erst erwacht. Heute nehmen wir auch den Spazierweg in Angriff, der an der linken Seite des „Hafens“ vorbei am Kliff hinauf führt. Der Weg ist matschig und steil, aber der Ausblick ist unschlagbar und deshalb tapsen wir langsam aber sicher immer weiter den Berg hinauf. Die steilen Treppen bringen wir noch hinter uns, aber dann drehen wir nach einem langen Blick nach weit oben um und lassen die Vernunft siegen. Der Rest des Wegs wäre wahrlich über meinem Fitness- und Wohlfühl-Level gewesen. Deshalb genießen wir einfach von da den Ausblick, wo ich mich gut festhalten kann 😉 Dann geht es das Ganze wieder hinunter und ich werfe nur ab und an einen Blick über die Schulter, um mir am Beispiel junger Fitlinge anzuschauen, wie hoch es denn noch weiter gegangen wäre – viel zu hoch für meinen Geschmack. Wieder auf einem geraden Weg angekommen, schlendern wir Richtung Heimat.
Eigentlich dachte ich, dass damit der Erlebnisteil des Tags abgeschlossen wäre, aber dem ist nicht so, denn vom Sofa durch laute Rufe aufgeschreckt, sehen wir, wie hoch oben über den Berg Leute kommen, die Schafe zusammentreiben. Der Berg ist hoch und steil, die Schafe widerborstig, aber irgendwie schaffen es alle heil runter. Ist wohl in allen Beteiligten ein bisschen Bergziege mit drin 😉 Auf jeden Fall ist es ein Heidenspektakel, das ich mir per Kamera-Zoom nicht entgehen lasse. Nach der ganzen Aufregung folgt dann aber der gemütliche Teil des Tags mit den für uns üblichen Schlaf-, Ess- und Leseeinheiten 🙂
Ab späten Nachmittag dreht Rudi dann noch eine Runde durchs Dorf, ich nicht; ich schau es mir aus dem Fenster an. Morgen geht es weiter auf die Nordinseln.
Ort: Gjógv | Distanz: 0 m im RüBä-Mobil, 3 km per Pedes
Nach einem Tag anständiger Hygge machen wir heute wieder einen Ausflug, und zwar zum Trøllkonufingur. Der Trøllkonufingur, was in etwas sowas wie der Finger der Trollfrau heißt, ist ein 313 Meter hoher Monolith an der Südostseite von Sandavágur auf der Insel Vágar. Auch diese Felsnadel ist so steil, dass nur 11 Personen bekannt sind, die je den Gipfel von Trøllkonufingur erreicht haben. Warum man da rauf klettern wollen sollte, ist mir allerdings ein Rätsel. Der Legende nach, ist der Trøllkonufingur der Finger einer Hexe, die versuchte, die Färöer-Inseln nach Island zu werfen. Hat aber nicht geklappt, denn als sie zum Meer südlich von Vágar kam, ging die Sonne auf, und sie wurde in Stein verwandelt und fiel in den Ozean. Was blieb war ihr Finger, den wir uns heute von Nahem anschauen wollen. Kurz vor zehn, pünktlich zum Stromausfall (gut, dass das nicht gestern passiert ist) fahren wir los und sind schon bald in Sandavágur, wo wir uns die engen Straßen nach oben schrauben und am Ortsende parken, denn wir haben Lust, ein bisschen zu laufen und das Wetter wie dafür gemacht. Die Straße windet sich langsam nach oben und hinter jeder Kurve lauert ein neuer schöner Blick. Am Ender der Straße kommt ein ausgesprochen hübscher Weg bis zum Aussichtpunkt, wo wir recht lang verweilen, um den Anblick und das Wetter zu genießen. Danach geht’s den ganzen Weg zurück und ab zu The View, denn heute ist unser letzter Tag in dieser tollen Hütte und das wollen wir genießen 🙂
Ort: Vágar | Distanz: 30 km im RüBä-Mobil, 3 km per Pedes
Der Wettergott hat wohl mitbekommen, dass wir nach dem gestrigen Wandertag eine Auszeit brauchen und alle Schleusen geöffnet. Es regnet seit gestern Abend heftigst, das Bächlein vor unserem Schlafzimmerfenster sprudelt immer lauter und zwischendurch ist es so neblig, dass man nix mehr sieht. Macht aber alles nix, denn wir haben die perfekte Hütte, um sowas auszusitzen und ein bisschen färöische Hygge zu zelebrieren, d. h. Gemütlichkeit mit Ausschlafen, gemütlich Essen, Kerzen Anmachen, Lesen – also einfach mal so gut wie nix tun. Gegen Mittag lässt der Regen nach und die ortsansässigen Hühner kommen inklusive ihres Chefs zu Besuch. Das war aber schon das aufregendste Ereignis heute, außer diversen spektakulären Sonnenuntergangsansichten auf die Dranganir und Tindhólmur 🙂
Ort: The View | Distanz: 0 km mit allen Fortbewegungsmitteln
Und wieder trägt das Wetter in Island zu unserer Erholung bei, denn heute ist Sturm über Snaefelsnes und wir bleiben schön drin und genießen das Spektakel mit heftigem Wind, der das Meer aufpeitscht, und Regen, der waagerecht gegen die Scheiben prasselt, bei Tee und Keksen in den tiefen Lesesesseln vor den Panoramafenstern unserer Unterkunft in Hellissandur. Das Ausruhen wird ergänzt durch kurze Schläfchen und gemeinsam Kochen und Essen und mehr nicht 🙂
Am späten Nachmittag legt sich dann der Wind ein bisschen und es gibt eine Regenlücke, in der sogar die Sonne scheint. Wir nutzen die Zeit und erkunden Hellissandur und staunen über die vielen bunten Graffiti in diesem ansonsten eher klassisch schlichten quasi-arktischen Örtchen am westlichsten Zipfel von Snaefelsnes. Und wenn man zur Meeresseite schaut gibt es auch noch viele beeindruckende Wellen, die sich äußerst malerisch am Ufer und unserer Terrasse brechen. Das perfekte Ende eines entspannten Tages.