Nun ist es soweit, ich werde offiziell mittelalt und gehöre ab heute zum Kreis der Senioren 😉 Wir verbringen den Tag mit einem super Frühstück, meinem Geburtstagsgeschenk von Rudi (erster Teil des Urlaubsfilms unseres Alaska-Trips 2018), Raclette, Kaffeetrinken auf der Terrasse bei Sonnenschein und mit Heizstrahlerunterstützung. Und zum Schluss gab es dann auch noch den perfekten Sonnenuntergang 🙂
Ort: Ilmenau | Distanz: 0 m mit allen Fortbewegungsmitteln
Heute schließt sich der Kreis und unsere Reise in den Norden kommt zum Ende, denn wir fahren zurück von Mecklenburg nach Thüringen. Damit wir nicht nur auf der Autobahn unterwegs sind, haben wir uns einen Zwischenstopp am Kyffhäuser vorgenommen. Gesagt, getan – nach einem letzten Frühstück bei Rudis Mama geht es los über diverse Autobahnen, an Berlin vorbei (zu viel Corona 🙁 ) und dann an Magdeburg vorbei gen Süden, bis wir das Kyffhäuser-Denkmal schon von Weitem sehen. Der Weg zum Denkmal führt nach der langen Autobahnfahrerei entspannt durch malerisch bunten Herbstwald, durch Schlängel und um Kurven immer weiter nach oben, bis wir den Parkplatz unterhalb des Denkmals erreicht haben. Dann geht es weiter zu Fuß durch den Herbstwald hoch zum Denkmal. Wir schauen uns alles in Ruhe an, drehen eine große Runde und laufen über die Unterburg zurück zum Parkplatz. Dann geht es zu meinen Eltern, wo wir Corona-Asyl für die nächsten Wochen haben 🙂
Ort: Laage – Ilmenau | Distanz: 525 km im RüBä-Mobil, 2,5 km per Pedes
Heute geht es zu Schwiegermutti nach Laage. Nach einem letzten gemeinsamen Frühstück mit Simone und Burkhard geht es los und kaum angekommen, packen wir uns in warme Sachen und brechen zu einem langen Spaziergang durch Laage und den Laager Stadtwald auf, denn es ist Herbst, das Laub leuchtet und das Wetter ist auch trocken und nicht zu kühl. Wir streifen durch die Wälder, Rudi und seine Mama tauschen Erinnerungen aus und ich knipse mal wieder, was das Zeug hält. Nach fünf Kilometern wollen die alten und die mittelalten Knochen nicht mehr und es zieht uns zurück in die Wohnung zum Ausspannen.
Ort: Laage | Distanz: 23 km im RüBä-Mobil, 5 km per Pedes
Heute ist Samstag und am Wochenende haben alle genug Zeit, um gemütlich und in Ruhe zu frühstücken. Der Vormittag verfliegt bei Futtern und Geplauder und schon ist es Mittag, die Sonne versucht sich durch die Wolken zu schieben und wir beschließen, dass es doch nun eine gute Zeit wäre, um ein bisschen mit dem Bötchen zu fahren. Gesagt, getan – wir werfen uns in warme Klamotten und treffen uns im Bootshaus. Rudi beseitigt noch ein paar Krabbler und die zugehörigen Spinnweben, Burkhard baut den Motor an, beide buxieren mich ins Boot und schon geht’s los durch den Kanal zum Inselsee, vorbei an den schönen bunten Häuschen, die wir uns vorgestern noch von der Landseite beguckt hatten. Schon bald sind wir auf dem See, tuckern erst an Bootshäusern und dann lange zwischen Ufer und Insel entlang. Das Wetter wird immer schöner, der Wind pfeift uns ein bisschen um die Nase und wir freuen uns, dass das Wetter für Ende Oktober so schön und warm ist. Die Freude wird auch nicht geschmälert, als wir ein Rotorenblatt verlieren und nur noch mit halber Schraube unterwegs sind, auch wenn die Spannung ein bisschen steigt, ob wir einen Teil der Strecke doch noch rudern müssen. Müssen wir nicht, denn die halbe Schraube hält durch und wir tuckern drei Stunden über den See, um die Insel und durch den Kanal, bis wir wieder im Bootshaus landen, wo uns Simone schon in Empfang nimmt. Danach folgt Entspannung pur – ein perfekter Samstag 🙂
Ort: Güstrow – Inselsee – Güstrow | Distanz: 0 km RüBä-Mobil und per Pedes, 12,3 km in Putty
Nach einem weiteren arbeitsreichen Tag in Laage geht es am Nachmittag nach Güstrow zu Simone und Burkhard. Die beiden kommen gerade aus dem Norden wieder, wo wir ab morgen hinwollen, und schon allein deshalb haben wir uns mehr als genug zu erzählen. Außerdem gibt es leckeren, von Burkhard selbst gefangenen norwegischen Tiefseefisch, der Regen zieht langsam ab und hält sich in Grenzen und wir schwatzen im Garten bis zumindest drei von uns müde ins Bett fallen.
Mittlerweile sind wir in Mecklenburg angekommen und nutzen unseren ersten Tag und das schöne Wetter hier zu einem Ausflug nach Teterow. Deshalb geht es gleich morgens ins RüBä-Mobil und dann über Land und Schleichwege in die Heidberge und dort zu Fuß den Hügel hinauf zum Ehrenmal, das martialisch an ein in den Boden gerammtes Schwert erinnerndes Gebäude in einer Blumenwiese rumlungert, aber zu erklettern ist und einen netten Blick über das Umland zulässt. Außerdem nisten im Treppenhaus Schwalben. Danach geht es noch ein bisschen hin und zurück durch den Wald und dann ins Uns Hüsing zum Mittag. Dann reicht es uns auch schon mit Teterow und wir fahren wieder über hopelige Mecklenburger Straßen nach Dalwitz ein Rittergut begucken und zu guter Letzt nach Polchow, wo einer der ältesten Bäume Deutschlands steht – eine 1000 Jahre alte Linde. Die sieht aber eher aus wie ein Wald, wo ein Baum auf dem anderen weitergewachsen ist als ein Baum, ist aber trotzdem interessant anzuschauen.
Ort: Teterow – Dalwitz – Polchow | Distanz: 70 km RüBä-Mobil, 3,5 km per Pedes
Was macht man am heißesten Tag des Jahrs? Na? Mit einem Auto ohne funktionierende Klimaanlage die Verwandtschaft besuchen fahren. Nach über einem halben Jahr sieht Rudi endlich seinen großen Bruder wieder, denn heute geht es zu Conny und Volker nach Großromstedt. Knapp eine Stunde überland im schönsten August-Sonnenschein reicht, um uns gut durchgegart auf der Saale-Platte über Jena wieder aus unserem rollenden Brutofen auszuspucken. Nach kurzer Abkühlung und äußerst wohlschmeckendem Mittagsmal brechen wir nach Weimar auf, um uns die Parkhöhle Weimar anzuschauen. Das Stollensystem im Park an der Ilm ist schön weit untertage und entsprechend kühl – eine Wohltat bei 37 Grad Außentemperatur. Wir lassen uns denn auch schön Zeit und genießen die kalte Luft. Dank Corona-Einbahnstraßen-System bekommt man aktuell zudem mehr vom Stollensystem zu sehen als normalerweise. Danach geht’s flux durch den Park zurück ins klimaanlagengekühlte Auto (Volkers, nicht unseres ;)) und dann zurück nach Großromstedt zu Schwatzen, Grillen am Abend und einem spektakulären Sonnenuntergang am Ende eines trotz Mörderhitze rundherum gelungenen Tags.
Orte: Ilmenau – Großromstedt – Weimar und zurück | Distanz: 1,5 km zu Fuß, 148 km mit dem RüBä-Mobil
Vier Monate Freiheit voraus; Freiheit von Stress, Terminen, nervigem Kleinkrieg und anderen Sachen, die das Leben nicht wirklich schöner machen, aber auch von Lieblingskollegen und Aufgaben, die Spaß machen. Mal sehen, wohin uns die Reise treibt – jetzt erstmal nach Thüringen, um uns langsam ans Entspannen heranzutasten.
Ort: Ilmenau | Distanz: gegen 0 – nur Terrasse, Grill und zurück