11. Oktober – Nationalpark Thy

Heute haben wir unseren ersten richtigen Tag in Dänemark. Nach einem arbeitsreichen Abend mit KnieVomVorDerTürAusrutschenVerarzten und neue Unterkünfte in Dänemark suchen, da wir dank der Berliner Covidioten nicht mehr in die eigentlich geplanten Apartments nach Mecklenburg dürfen, haben wir heute einen ruhigen Tag im Nationalpark Thy vor uns. Dieser Nationalpark ist der älteste dänische Nationalpark und zieht sich in der Nähe unseres Quartiers über etliche Kilometer an der Nordsee-Küste Westjütlands entlang. Wir beginnen heute ganz im Süden und werden uns nach und nach gen Norden vortasten.
Deshalb geht es nach dem Frühstück auf nach Agger, wo wir uns den Strand anschauen und testen, wie weit ich mit dem ansatzweise kaputten Knie komme. Geht ganz gut, deshalb geht es gleich weiter zum Strand von Agger Tange und nach Krik, die Boote im dortigen Hafen anschauen.

Dann kommt für mich das heutige Highlight, denn wir fahren zum Leuchtturm Lodbjerg Fyr. Der Leuchtturm ist echt schön, aber wir lassen ihn links liegen, denn für Corona-Zeiten sind uns dort zu viele Leute. Stattdessen wandern wir durch den knorrigen Wald am Meer und die Dünen dahinter, um dort den Ausblick auf die Steilküste zu bewundern. Nordsee-Wellen und Steilküste plus schönstes Herbstwetter ist sehr entspannend und deshalb treiben wir uns da eine ganze Weile rum. Irgendwann reichts dann aber auch und wir machen uns auf den Rückweg – erst zum Leuchtturm, dann zum Auto, dann ins Quartier, wo es zur Feier des Tags ordentlich Bratkartoffeln mit Blick über den sonnendurchfluteten Garten gibt.

Ort: Hurup – Nationalpark Thy – Hurup | Distanz: 64 km im RüBä-Mobil, 4,5 km per Pedes

08. Oktober – Tórshavn

Nun ist es soweit: unser letzter Tag auf den Färöern ist angebrochen. Dafür machen wir es uns aber heute auch nochmal so richtig schön, denn wir starten den Tag mit einem laaangen Vormittag im Zimmer mit Aussicht und checken erst sehr spät aus, denn die Fähre fährt erst abends um neun los und so ein langer Tag will gefüllt werden. Zum Glück ist heute richtig schönes Herbstwetter und wir machen einen sehr langen Spaziergang durch Tórshavn. Beginnen tun wir mit ein bisschen Kletterei, denn wir wollen zum Viðalundin, einem Park in der Mitte der Stadt. Kaum angekommen, kommen wir aus dem Staunen gar nicht mehr raus, denn wir finden keinen Park, sondern einen richtig schönen Wald in der Innenstadt, der noch dazu mit ausgesprochen schönen Plastiken gespickt ist. Nach so vielen Wochen wieder in einem richtigen Wald zu stehen, ist tatsächlich eine Wohltat fürs Auge. Hab gar nicht gemerkt, dass mir sowas gefehlt hat.

Nachdem wir den gesamten Waldpark abgelaufen haben, bewegen wir uns langsam Richtung Altstadt. Eigentlich wollte ich ja noch ein paar Souvenirs einkaufen, aber es gibt keine. Deshalb schnell durch die Einkaufspassage und rein in die Altstadt, die ausgesprochen malerisch ist. Rasenbedeckte Häuschen, die ineinander geschachtelt an winzigen Straßen stehen und es ist trotzdem immer noch genug Platz für wunderhübsche Gärtchen dazwischen. Ist ausgesprochen schön und sehr friedlich, was in Tórshavn nicht so normal ist, denn Tórshavn ist tatsächlich eine Stadt und die Färöer sind superhektische Autofahrer, die ständig hin- und herfahren und für entsprechend Unruhe sorgen. Nicht so in der Altstadt, wo es wirklich friedlich ist und wir die Gunst der Stunde nutzen, um am Parlament mit Blick auf Hafen und See zu mittagen.

Danach geht es wieder Richtung Hotel, wo unser Auto noch steht, aber gaaaaanz langsam, denn wir haben immer noch viel Zeit bis zum Einschiffen auf der Fähre, die auch gerade erst aus Island kommend den Hafen von Tórshavn anläuft. Das Einlaufen schauen wir zwei beide uns noch von der Festung Skansen aus an, bevor es zum Auto geht – Beine ausruhen und lesen. Eine Stunde später ist es soweit: wir fahren zum Hafen und nach ein bisschen Hin und Her, weil die Kommunikation irgendwie nicht so die Stärke der Smyril Line ist, sind wir endlich auf dem Schiff. Noch flux die Kabine getauscht (war zu laut) und eine Runde über Deck, um einen letzten Abendblick auf Tórshavn, zu erhaschen und dann geht es nach vielen Wochen Inselurlaub los in Richtung Festland.

Ort: Tórshavn | Distanz: 1 km RüBä-Mobil, 6 km per Pedes

05. Oktober – Wandertag in Norðdepil

Heute machen wir Kontrastprogramm zu gestern und lassen das Auto stehen und laufen endlich mal wieder eine längere Strecke. Norðdepil eignet sich dafür prima, denn von hier aus kann man auf einer dieser ominösen Butterblümchenstraßen Richtung Múli laufen. Da hier auf den Nordinseln noch weniger Leute wohnen, ist die Straße entsprechend noch ein bisschen rustikaler und lädt nicht zum Fahren, aber zum Wandern ein. Múli hat unterschiedlichen Quellen zufolge einen oder keinen Bewohner und deshalb sollte sich der Verkehr in Grenzen halten. Außerdem ist Montag und deshalb im Vergleich zu Gestern ungefähr nur noch ein Zehntel des Verkehrs, also ziemliche Ruhe. Nach einem ruhigen Morgen stapfen wir los und schauen uns die nebelverhangenen Berge mit zugehörigem Fjord an. Überall kommen Wasserfälle malerisch von den Bergen herabgeplatscht, der Nebel liegt wie eine beruhigende Decke über dem Land und nur ab und an blökt ein Schaf dazwischen. Einfach perfekt und auch die paar Spritzerchen vom Himmel stören uns nicht. Die Ruhe genießend laufen wir einen Gutteil der Straße bis Múli und drehen dann um, um uns den Blick von der anderen Seite anzuschauen. Heute ist großes Wolkentheater, sodass die Landschaft ständig anders, aber immer märchenhaft aussieht. Am frühen Nachmittag sind wir zurück in unserer Unterkunft und verbringen den Rest des Tags mit unseren Lieblingsbeschäftigungen: kochen, essen, lesen, schlafen und Fotos gucken 🙂

Ort: Norðdepil | Distanz: 0 m im RüBä-Mobil, 8 km per Pedes

03. Oktober – Gjógv

Vor 30 Jahren am ersten Tag der deutschen Einheit wusste ich nicht mal, dass es Gjógv gibt und nun bin ich hier, um einen gemütlichen Samstag weit weg von allem Feiertagsgetöse zu verbringen 🙂
Über Nacht hat sich das Wetter, wie es seine färöische Art ist, mal wieder komplett gewandelt, denn die tiefhängenden Regenwolken und die nasse Dauerberieselung sind verschwunden. Was bleibt ist ein wolkenverhangener Himmel, der zum Spazieren gehen in Gjógv einlädt. Gleich nach dem Frühstück geht es los und wir erkunden erneut das kleine Dorf, dass gerade erst erwacht. Heute nehmen wir auch den Spazierweg in Angriff, der an der linken Seite des „Hafens“ vorbei am Kliff hinauf führt. Der Weg ist matschig und steil, aber der Ausblick ist unschlagbar und deshalb tapsen wir langsam aber sicher immer weiter den Berg hinauf. Die steilen Treppen bringen wir noch hinter uns, aber dann drehen wir nach einem langen Blick nach weit oben um und lassen die Vernunft siegen. Der Rest des Wegs wäre wahrlich über meinem Fitness- und Wohlfühl-Level gewesen. Deshalb genießen wir einfach von da den Ausblick, wo ich mich gut festhalten kann 😉 Dann geht es das Ganze wieder hinunter und ich werfe nur ab und an einen Blick über die Schulter, um mir am Beispiel junger Fitlinge anzuschauen, wie hoch es denn noch weiter gegangen wäre – viel zu hoch für meinen Geschmack. Wieder auf einem geraden Weg angekommen, schlendern wir Richtung Heimat.

Eigentlich dachte ich, dass damit der Erlebnisteil des Tags abgeschlossen wäre, aber dem ist nicht so, denn vom Sofa durch laute Rufe aufgeschreckt, sehen wir, wie hoch oben über den Berg Leute kommen, die Schafe zusammentreiben. Der Berg ist hoch und steil, die Schafe widerborstig, aber irgendwie schaffen es alle heil runter. Ist wohl in allen Beteiligten ein bisschen Bergziege mit drin 😉 Auf jeden Fall ist es ein Heidenspektakel, das ich mir per Kamera-Zoom nicht entgehen lasse. Nach der ganzen Aufregung folgt dann aber der gemütliche Teil des Tags mit den für uns üblichen Schlaf-, Ess- und Leseeinheiten 🙂

Ab späten Nachmittag dreht Rudi dann noch eine Runde durchs Dorf, ich nicht; ich schau es mir aus dem Fenster an. Morgen geht es weiter auf die Nordinseln.

Ort: Gjógv | Distanz: 0 m im RüBä-Mobil, 3 km per Pedes

02. Oktober – Auf nach Gjógv

Heute wechseln wir wieder das Quartier. Diesmal geht es nach Gjógv, das nördlichste Dorf der Insel Eysturoy, wo wir wieder ein Häuschen für die nächsten zwei Nächte haben. Da mal wieder (ganz unerwartet 😉 ) das Wetter nicht so der Hit ist, lassen wir uns in Leirvik Zeit mit dem Auschecken und genießen den Morgen in aller Ruhe, bevor wir uns auf Umwegen Gjógv nähern.
Unser erster Zwischenstopp ist Fuglafjørður, wo wir uns am Yachthafen die Plastiken anschauen. Die sind wirklich schön und wir verbringen ganz schön viel Zeit mit Fotografieren, bevor wir uns ein altes Schiffswrack anschauen.

Danach fahren wir kurz nach Runavik einkaufen, denn in Gjógv gibt es keinen Laden. Leider zieht sich der Himmel immer mehr zu und wir beschließen ohne weitere Zwischenstopps gen Gjógv zu fahren, allerdings über Eiði, das wir uns bei der Gelegenheit auch noch kurz anschauen. Nun wird es interessant, denn wir nehmen mal wieder eine der landschaftlich sehr schönen Butterblumenstraßen, die allerdings in der Regel einspurig, schmal, steil und haarsträubend sind, aber auch besonders schöne Ausblicke bieten, sofern man sich zu gucken traut 😉 Also geht es mal wieder steil einen Berg auf einer schmalen Piste hinauf. Zwischendurch halten wir noch kurz, um uns Risin und Kellingin (die beiden Felsnadeln, die wir gestern von Tjørnuvík aus gesehen haben) von hinten anzuschauen und dann schrauben wir uns langsam aber sicher den Berg hinauf. Auf dem Pass machen wir einen kurzen Luftschnapphalt, um den stärksten Regen abzuwarten und dann geht es langsam aber sicher wieder nach unten ins Tal nach Gjógv.

Hier machen wir zunächst sogar noch einen Rundgang, aber dann ist das Wetter so nass, dass wir lieber im Auto lesend warten, bis wir unsere Hütte beziehen können. Danach wird aufgewärmt und gechillt und am Abend, als es endlich aufhört zu regnen, drehen wir nochmal eine größere Runde durchs Dorf.

Ort: Leivrik – Gjógv | Distanz: 70 km im RüBä-Mobil, 4 km per Pedes

29. September – Trøllkonufingur

Nach einem Tag anständiger Hygge machen wir heute wieder einen Ausflug, und zwar zum Trøllkonufingur. Der Trøllkonufingur, was in etwas sowas wie der Finger der Trollfrau heißt, ist ein 313 Meter hoher Monolith an der Südostseite von Sandavágur auf der Insel Vágar. Auch diese Felsnadel ist so steil, dass nur 11 Personen bekannt sind, die je den Gipfel von Trøllkonufingur erreicht haben. Warum man da rauf klettern wollen sollte, ist mir allerdings ein Rätsel.
Der Legende nach, ist der Trøllkonufingur der Finger einer Hexe, die versuchte, die Färöer-Inseln nach Island zu werfen. Hat aber nicht geklappt, denn als sie zum Meer südlich von Vágar kam, ging die Sonne auf, und sie wurde in Stein verwandelt und fiel in den Ozean. Was blieb war ihr Finger, den wir uns heute von Nahem anschauen wollen.
Kurz vor zehn, pünktlich zum Stromausfall (gut, dass das nicht gestern passiert ist) fahren wir los und sind schon bald in Sandavágur, wo wir uns die engen Straßen nach oben schrauben und am Ortsende parken, denn wir haben Lust, ein bisschen zu laufen und das Wetter wie dafür gemacht. Die Straße windet sich langsam nach oben und hinter jeder Kurve lauert ein neuer schöner Blick. Am Ender der Straße kommt ein ausgesprochen hübscher Weg bis zum Aussichtpunkt, wo wir recht lang verweilen, um den Anblick und das Wetter zu genießen. Danach geht’s den ganzen Weg zurück und ab zu The View, denn heute ist unser letzter Tag in dieser tollen Hütte und das wollen wir genießen 🙂

Ort: Vágar | Distanz: 30 km im RüBä-Mobil, 3 km per Pedes

27. September – Der See über dem Ozean

Heute ist offiziell das verflixte 7. Jahr vorbei, denn wir haben siebenten Hochzeitstag 🙂 Und wie kann man den besser verbringen als zu zweit im Urlaub in einer tollen Hütte. Da heute das Wetter auch nochmal ganz annehmbar ist, wollen wir zur Feier des Tages ein bisschen wandern gehen und zwar entlang am Leitisvatn zum Trælanípa, dem Kliff, wo man früher Sklaven, die nicht mehr arbeiten konnten, ins Meer geschubst hat. Da das Kliff 142 Meter hoch ist, war das kein Schwimmausflug, sondern ein Todesurteil. Aber abgesehen von der gruseligen Geschichte, ist die Wanderung toll und die Gegend einfach eine Wucht. In normalen Jahren treten sich hier die Leute gegenseitig auf die Füße, denn wenn man das Kliff hochgekrabbelt ist und sich todesmutig weit hinauslehnt und zum See zurück fotografiert, dann scheint der See dank einer optischen Täuschung über dem Meer zu schweben und das ist natürlich was für Instagramer und deshalb als Ausflugsziel sehr beliebt. Zum Glück nicht heute, denn es ist fast menschenleer und wir können uns in aller Ruhe dem Ziel nähern und auch trotz auffrischendem und fiesem Winds bis hoch klettern. Das mit dem Schwebebild wird aber nix, denn wir sind schließlich noch arbeitsfähig und müssen nicht vom Kliff geschubst/geweht werden 😉 Schöne Fotos sind es trotzdem geworden und ich alter Höhenängstling war hinterher total stolz auf mich. Ich weiß nur nicht, wie oft der arme Rudi gehört hat, dass er verdammt nochmal nicht so nah an den Rand gehen soll. Brauch ihn ja noch.

Nachdem wir wohlbehalten wieder vom Kliff runter sind, geht es noch durch Matsch und Wasser und zum Schluss über Steine zum Bøsdalafoss. Auch sehr schön, aber fast noch schöner sind die Felsnadeln, die man dahinter sieht. Nachdem wir uns daran sattgesehen haben, geht es den ganzen Weg retour. Es wird immer windiger, denn es ist ein stürmischer Nachmittag vorausgesagt und deshalb verziehen wir uns in unsere Hütte und genießen den Rest des Tages in trauter Zweisamkeit.

Ort: Vágar | Distanz: 25 km RüBä-Mobil, 7,5 per Pedes

26. September – Vágar ist schön

Heute ist unser erster von vier Tagen in The View und wir wollen es eigentlich ganz langsam angehen lassen. Klappt aber nicht, denn zunächst überrascht mich Rudi halb zwei, denn ich werde selten zu der Zeit geweckt, aber bei dem Polarlicht steht man doch gern auf und flitzt vor die Tür, um staunend die kalten Flammen anzustarren, die über den Himmel tanzen. Das Polarlicht habe ich überhaupt noch nie gesehen und dann gleich so, das ist ein tolles Erlebnis, dass aber das Weiterschlafen ein bisschen rauszögert 😉

Irgendwann sind wir dann doch wieder in den Schlaf gekommen und beginnen den Tag trotzdem nicht allzu spät. Die Sonne scheint, der Wind ist heute ein laues Lüftchen und deshalb geht es ab nach Gásadalur am Ende der Straße, um den Múlafossur, einen der schönsten Wasserfälle der Färöer, anzuschauen. Die Strecke dorthin ist sehr schön und der Einbahnstraßentunnel, vor dem wir beide ein bisschen Bammel hatten, ist zwar recht grob aus dem Fels gehauen, aber trotzdem recht großzügig und beleuchtet und außerdem kurz. Am Ende des Tunnels öffnet sich der Blick auf Gásadalur, das von den höchsten Bergen Vágars umgeben, in der Morgensonne liegt. Gásadalur war bis 2004, als der Tunnel zunächst für Fußgänger geöffnet wurde, echt schwer erreichbar, denn die Klippen über dem Meer sind recht hoch und die Berge sind es halt auch. Ich mag mir gar nicht vorstellen, dass es hier tatsächlich einen Postboten gab, der bis zur Tunnelöffnung jede Woche mehrfach über den Berg gekraxelt ist. Dafür durfte er den neuen Tunnel dann auch als erster zu Fuß durchqueren. Muss mächtig fit gewesen sein, der Mann.
Wir hingegen machen es bequem und laufen vom Parkplatz zum Aussichtpunkt auf den Wasserfall und gehen dann einen sehr schönen Rundweg, der uns an den Klippen entlang bis oberhalb des Dorfs führt. Die Gegend ist ausgesprochen schön und wir genießen das schöne Wetter, bevor es über Mittag zurück zu The View geht.

Danach wird es nochmal spannend, denn wir gönnen uns zum morgigen Hochzeitstag schon heute eine Bootstour zu den Drangarnir und zum Múlafossur. Mit ein bisschen Verspätung, weil das erste Boot nicht ansprang, geht es los und dann flitzt das Boot über die Wellen zunächst zu den Dranganir, die es dann ganz langsam umschippert. Bei der Gelegenheit sehen wir noch weitere Säulen im Wasser, die man sonst nicht zu sehen bekommt, und außerdem, wie hoch die Klippen hier sind. Wird einem schon ein bisschen schwummrig beim nach oben Schauen. Als nächstes umfahren wir Tindhólmur, wo wir von der See aus kurz beim Zusammentreiben der Schafe zuschauen, und dann geht es quer über die Bucht und einmal rund um den Berg, den wir heute morgen durchfahren haben und dann ist er da, der Múlafossur. Sieht auch von der See sehr schön aus und wir sehen vor allem auch die abenteuerliche Treppe besser, über die früher Waren per Boot angeliefert wurden. Auch hier haben wir genug Zeit zum Schauen und dann geht es flux zurück nach Sørvágur.

Damit ist das Sightseeing aber noch nicht beendet, denn nun geht es zum Nix, einer Plastik, die im Leitisvatn steht und die Legende vom Gestaltwandler verkörpert, der sich in ein Pferd verwandelt, um Kinder ins Wasser zu locken.

Danach reicht es aber für heute, denn auf uns wartet The View, den wir bis abends inklusive eines fürchterlich kitschigen, aber wunderschönen Sonnenuntergangs genießen 🙂 Außerdem wollten wir es heute ja eh ruhiger angehen lassen 😉

Ort: Vágar | Distanz: 20 km RüBä-Mobil, 5,5 km per Pedes

24. September – Willkommen auf den Färöern

Heute Nacht war es mal wieder ein bisschen wackelig auf der MS Norröna, aber als alte Seebär(ch)en sind wir das ja gewöhnt. Allerdings trägt das von den Wellen verursachte Rumkullern im Bett zu meinem Muskelkater vom gestrigen Hengifoss-Jagen bei, aber ist halt so, wenn man mittelalt ist. Wir chillen uns deshalb durch den Tag ohne an Deck zu gehen und genießen den Ausblick aus der Kabine. Am frühen Nachmittag kommen die Färöer in Blickweite, wie haben mal wieder einen Covid-19-Test und dann sind wir endlich da, auf den Färöern in Tórshavn und fahren flux zu unserem Hotel.

Wir sind zwar auch diesmal wieder in „Quarantäne“ bis zum Ergebnis des Corona-Tests morgen, aber auch hier ist spazieren gehen erlaubt und deshalb machen wir noch einen Miniausflug in Richtung der Innenstadt von Tórshavn, aber eigentlich ist uns nach noch mehr Erholung und deshalb geht es recht schnell in unser schniekes Hotel zurück, die federweichen Betten genießen. Was für eine Wohltat nach der Pritsche auf der Fähre 🙂

Ort: Atlantik – Tórshavn | Distanz: 988 m RüBä-Mobil, 2 km per Pedes

23. September – Das Beste kommt zum Schluss

Heute ist unser letzter Tag für diesen Island-Besuch und dieser Tag wird es in sich haben. Beginnen tut es mit den großen Schneeflocken, die uns beim Wach werden überraschen. Auf unserer Höhe bleibt der Schnee noch nicht liegen, aber das sanfte Fallen der Flocken ist so winterlich, wie wir es zu Hause schon lange nicht mehr hatten. Die Berge sind noch in Nebel und Schneetreiben gehüllt und alles ist friedlich und da wir völlig allein im Gästehaus sind, sehr, sehr ruhig. Wir genießen unser letztes Frühstück in Island, machen nochmal klar Schiff im RüBä-Mobil und fahren gegen 12 ganz langsam los, denn wir haben noch sehr viel Zeit bis zur Abfahrt der Fähre in Seydisfjördur.
So ziemlich gleich neben unserer Unterkunft ist der Hengifoss, den wir uns heute noch als letzten Wasserfall vorgenommen haben. Was wir dabei nicht auf dem Schirm hatten, ist, dass man dafür weit den Berg nach oben muss. Aber geplant ist geplant und wir kraxeln langsam aber stetig den Berg nach oben. Zunächst erreichen wir den Litlanesfoss und dann geht es noch ein bisschen höher, bis sich ein fantastischer Blick auf den Hengifoss öffnet. Rudi läuft bis an den Wasserfall ran, ich steig ein paar Felskehren vorher aus, wo es mir zu rutschig ist. Einen Superblick auf den Wasserfall hab ich trotzdem 😉

Danach geht es das Ganze wieder runter und als wir endlich am Auto sind, sind wir erschöpft, aber sehr zufrieden und glücklich. Das war unsere letzte Wanderung in Island und nun geht es nach Seydirfjördur. Der Himmel ist aufgeklart zu einem strahlenden Winterblau und überall haben die Berge weiße Kappen. Atemberaubend schön. Atemberaubend ist auch die Fahrt über die Fjarðarheiði zwischen Egilsstadir und Seydisfjördur, und zwar wegen des Ausblicks und der Höhe und weil die Isländer auch hier Leitplanken für überflüssig halten 😉

In Seydisfjördur angekommen, shoppen wir noch ein bisschen Wollmützen (ich aus Spaß, Rudi, weil er mittlerweile alle Mützen, die er hatte, an den Wind in Island verloren hat) und dann heißt es warten, warten, warten bis wir aufs Schiff gen Färöer können. Kaum sind wir als letzte an Bord, legt die MS Norröna auch schon ab und wir beeilen uns aufs Aussichtsdeck zu kommen, um noch die Ausfahrt im Halbdunkel zu genießen. Alles in allem ein perfekter Abschiedstag von Island.

Ort: Hengifoss Guesthouse – Seydisfjördur | Distanz: 68 km im RüBä-Mobil, 5 km per Pedes