27. August – Reise, Reise… Tag 1

Endlich ist es soweit. Wir starten in unser großes Reiseabenteuer für dieses Jahr. Da wir ja dank des Sabbaticals viel Zeit haben nehmen wir uns viel Zeit und nähern uns der Fähre gen Island gemächlich in mehreren Etappen. Die erste Etappe führt uns von Güstrow über Lübeck und Kiel zunächst zur ersten Reisemittagspause am Strand von Eckernförde und dann immer schön an der Küste bis an den nördlichsten Zipfel von Flensburg in die Direktionsvilla einer alten Kupfermühle, die mittlerweile als Hotel dient. Kurz eingecheckt und dann nochmal zu Fuß zum Strand, der recht klein aber leer und übersichtlich ist. Auf dem Rückweg dann noch in Ruhe die restaurierten Arbeiterhäuschen der Kupfermühle bestaunt und dann ist es das auch schon für diesen Tag gewesen. Morgen geht es nach Dänemark 🙂

Ort: Flensburg | Distanz: 346 km

26. August – Schwatzen im Regen

Nach einem weiteren arbeitsreichen Tag in Laage geht es am Nachmittag nach Güstrow zu Simone und Burkhard. Die beiden kommen gerade aus dem Norden wieder, wo wir ab morgen hinwollen, und schon allein deshalb haben wir uns mehr als genug zu erzählen. Außerdem gibt es leckeren, von Burkhard selbst gefangenen norwegischen Tiefseefisch, der Regen zieht langsam ab und hält sich in Grenzen und wir schwatzen im Garten bis zumindest drei von uns müde ins Bett fallen.

Ort: Güstrow | Distanz: 22 km

25. August – Landpartie nach Teterow

Mittlerweile sind wir in Mecklenburg angekommen und nutzen unseren ersten Tag und das schöne Wetter hier zu einem Ausflug nach Teterow.
Deshalb geht es gleich morgens ins RüBä-Mobil und dann über Land und Schleichwege in die Heidberge und dort zu Fuß den Hügel hinauf zum Ehrenmal, das martialisch an ein in den Boden gerammtes Schwert erinnerndes Gebäude in einer Blumenwiese rumlungert, aber zu erklettern ist und einen netten Blick über das Umland zulässt. Außerdem nisten im Treppenhaus Schwalben. Danach geht es noch ein bisschen hin und zurück durch den Wald und dann ins Uns Hüsing zum Mittag. Dann reicht es uns auch schon mit Teterow und wir fahren wieder über hopelige Mecklenburger Straßen nach Dalwitz ein Rittergut begucken und zu guter Letzt nach Polchow, wo einer der ältesten Bäume Deutschlands steht – eine 1000 Jahre alte Linde. Die sieht aber eher aus wie ein Wald, wo ein Baum auf dem anderen weitergewachsen ist als ein Baum, ist aber trotzdem interessant anzuschauen.

Ort: Teterow – Dalwitz – Polchow | Distanz: 70 km RüBä-Mobil, 3,5 km per Pedes

19. August – There Might be Dragons

Heute geht es gen Eisenach, Schluchten begehen. Da es da so eng ist und wir gern allein sind, fahren wir wieder vor dem Aufstehen los und starten kurz nach acht unsere Wanderung. Zuerst geht es in die Drachenschlucht, wo wir tatsächlich völlig allein sind, hinauf zur hohen Sonne. Dort haben wir einen ersten Blick auf die Wartburg beim Erholen vom Aufstieg, der zum Schluss schon ganz ordentlich war. Dann geht es weiter auf einem Kammweg, der sehr schön, aber leider ein bisschen radfahrergeplagt ist, bevor wir wieder bergab in die Landgrafenschlucht steigen, die der Drachenschlucht locker das Wasser reichen kann. Wieder unten angekommen, kommt uns eine mittelschwere Völkerwanderung entgegen und wir machen, das wir wieder nach Ilmenau kommen.

Ort: Eisenach | Distanz: 8,5 km

16. August – Dschungel-Vibes

Nach dem ganzen Auto-Heckmeck haben wir uns mal wieder eine Auszeit per Pedes verdient. Weil es auch heute wieder schön warm werden soll, geht’s früh aus den Federn und ab mit dem neuen RüBä-Mobil zum Wandern ins Schwarzatal. Da auch Thüringen vom sommerlichen Streckensperrungs- und Baustellenchaos geplagt ist, fahren wir über Paulinzella und legen einen kurzen Stopp ein, um uns die Klosterruine zu begucken. Dann geht’s durch den Morgennebel weiter nach Bad Blankenburg. Hier ist es wie in einer Waschküche und man hat das Gefühl durch ein nasses Handtuch zu atmen. Wir verwerfen deshalb schon im Losgehen die eigentlich geplante Tour mit steilem Anstieg und gehen stattdessen die Tour zum Eberstein, den Sprudeltöpfen und zurück. Ist sehr, sehr feucht im Wald, aber auch still und schön und den Heimweg genießen wir mit Blick durch die Panorama-Scheibe des neuen Autos 🙂

Ort: Schwarzatal | Distanz: 10 km

14. August – Was lange währt…

Es waren einmal zwei Wahl-Berliner, die sich im Juni anno 2020 ein neues gebrauchtes Auto kauften und dachten, dass sie schon ganz bald damit die Straßen unsicher machen könnten. Pustekuchen! Im Berliner Corona-Sommer dauert es zwischen sechs und acht Wochen bis man bei der Kfz-Zulassungsbehörde einen Termin bekommt. Solange darf man sich das gute Stück auf einem Foto begucken. Nun ja, wir hatten gleich Ende Juni zwei Termine ausgemacht und Mitte August war es endlich so weit.

Deshalb sind wir am 12. August früh um vier ins alte RüBä-Mobil ohne Klimaanlage gestiegen und haben uns auf den Weg nach Berlin gemacht, um dort festzustellen, dass wir einen der beiden Termine verbaselt hatten. 13 und 10 kann man halt auch mal verwechseln. Gab zum Glück nur einen halben Herzinfarkt, denn wir hatten ja vorsichtshalber noch Termin Nummer zwei behalten. Der war zwar erst am Freitag, aber so hatten wir wenigstens einen Tag mehr Zeit, Kram für den Verkauf des alten Autos und für den Urlaub zusammenzusuchen. Außerdem hatten wir ein Zwischenerfolgserlebnis, denn wir haben das Nummernschild vorab raussuchen und prägen lassen können – wenigstens was. Dann kam er, der Tag der ZULASSUNG! Wir waren ungefähr eine Stunde zu früh, aber sicher ist sicher, wenn man nicht noch einen Dritttermin in petto hat. So war es halt ein bisschen dumm mit vielen anderen Menschen rumstehen, nochmal kurzes Zwischenbibbern, weil nur einer rein durfte, aber irgendwann war es endlich so weit und wir hatten die Zulassung. Nun nur noch flux mit dem Auto nach Erfurt und das neue Auto holen, dachten wir – ging auch ganz gut los, aber nur bis zur Vollsperrung der A9 oberhalb von Halle. Minute um Minute verging im Stau, sehr schön warm war es auch, die Nerven lagen immer blanker und irgendwann waren wir endlich von der Autobahn runter, pesten über per Google-Maps gefundene Schleichwege nach Halle und von dort durch Starkregen und Gegenlicht so schnell es ging nach Erfurt. Die Dame im Autohaus war zum Glück noch da, wenn auch leicht knurrig, und dann ging alles ganz schnell: noch ein paar Unterschriften, ich zur Abschiedsfahrt ins alte Auto, Rudi ins neue Auto und ab die Lucy nach Ilmenau, wo das alte RüBä-Mobil für den Käufer abgestellt werden musste. Nun haben wir ein neues Auto mit dem wir durch Thüringen cruisen, aus Spaß und weil die Klimaanlage so schön kühlt 😉

Ort: Ilmenau – Berlin – Erfurt – Ilmenau | Distanz: 680 km Abschiedsfahrt

11. August – Tripp, Tripp, Trippstein

Und wieder stehen wir viel zu früh auf, um trotz der Affenhitze was zu unternehmen – heute mal wieder im Schwarzatal, aber oberhalb von Schwarzburg auf dem Kamm zum Trippstein. Der Wald ist toll, der Weg am Anfang eher am Verschwinden, weil die Fasanerie, zu der er führt, nicht mehr existiert, aber dahinter sind wir wieder im echten Wandergebiet und tapsen in aller Ruhe den Berg hinauf zum Trippstein. Dort genießen wir ausgiebig den Ausblick über Schwarzburg, pumpen uns mit Wasser voll und machen uns im gleißenden Sonnenschein auf den Rückweg. Um zehn sind wir schon wieder daheim, um den Rest des Tags beschattet zu verbringen.

Ort: Schwarzatal | Distanz: 5,2 km

10. August – Lauf, Bärbel, lauf

Eigentlich geht der Tag ziemlich vielversprechend los, denn es ist nicht mehr so heiß und es tummeln sich viele Wolken am Himmel. Wir brechen wieder vor dem Aufstehen auf und starten um sieben unsere heutige Tour, diesmal in Paulinzella. Wir beschließen, uns das Kloster zum Schluss anzuschauen und stapfen los. Ist alles sehr malerisch, denn der Nebel steigt gerade von den Feldern und aus dem Wald auf, aber schon nach kürzester Zeit fangen diverse Bremsen erheblich an zu nerven. Das schreckt uns noch nicht ab, aber mittendrin im Rundweg vermissen wir die Kappe vom Fotoapparat und drehen suchend um. Dazu gesellen sich dann immer mehr Bremsen und wir werden schneller und schneller und dann fängt es auch noch an, wie aus Eimern zu gießen. Im Stechschritt geht es zurück zum Auto und das war es dann mit dem heutigen Ausflug. Der Rest des Tags war aber super – wir haben die Fähre nach Island gebucht – juhu.

Ort: Paulinzella | Distanz: 4 km

8. August – Heiß, heiß Baby

Was macht man am heißesten Tag des Jahrs? Na? Mit einem Auto ohne funktionierende Klimaanlage die Verwandtschaft besuchen fahren. Nach über einem halben Jahr sieht Rudi endlich seinen großen Bruder wieder, denn heute geht es zu Conny und Volker nach Großromstedt. Knapp eine Stunde überland im schönsten August-Sonnenschein reicht, um uns gut durchgegart auf der Saale-Platte über Jena wieder aus unserem rollenden Brutofen auszuspucken. Nach kurzer Abkühlung und äußerst wohlschmeckendem Mittagsmal brechen wir nach Weimar auf, um uns die Parkhöhle Weimar anzuschauen. Das Stollensystem im Park an der Ilm ist schön weit untertage und entsprechend kühl – eine Wohltat bei 37 Grad Außentemperatur. Wir lassen uns denn auch schön Zeit und genießen die kalte Luft. Dank Corona-Einbahnstraßen-System bekommt man aktuell zudem mehr vom Stollensystem zu sehen als normalerweise. Danach geht’s flux durch den Park zurück ins klimaanlagengekühlte Auto (Volkers, nicht unseres ;)) und dann zurück nach Großromstedt zu Schwatzen, Grillen am Abend und einem spektakulären Sonnenuntergang am Ende eines trotz Mörderhitze rundherum gelungenen Tags.

Orte: Ilmenau – Großromstedt – Weimar und zurück | Distanz: 1,5 km zu Fuß, 148 km mit dem RüBä-Mobil

7. August – Hoch hinaus und wieder runter

Da sich auch Thüringen langsam zum sommerlichen Glutofen entwickelt, stehen wir mal ein bisschen früher auf und brechen schon morgens um sieben am Schweitzer Haus zu unserer nächsten Wanderung durchs Schwarzatal auf. Bei frösteligen 14 Grad geht’s los und so flink den Berg hinauf, dass mir schon nach 150 Metern ganz schön warm ist. Noch ein paar hundert Meter weiter und wir sind schon am ersten Aussichtpunkt, dem Dürren Schild. Danach hangeln wir uns für meine Gefühle ganz schön nah an der Bergkante weiter nach oben, bevor wir wieder auf dem Panoramaweg landen und immer schön mit Blick aufs Tal gen Schwarzburg wandern. Dort geht’s sehr steil wieder nach unten und an der Schwarza zurück zum Schweizer Haus, wo wir noch rechtzeitig vor der Tageshitze ankommen und nach Hause fahren, um uns den ein oder anderen Eiskaffee zu gönnen.

Ort: Schwarzatal | Distanz: 7 km